Wie isset?

Lieber Matis,

was treibst du so? Regnerisches erstes November-Wochenende. Hast du gelesen? Dich mit einem von deinen Freunden zum Online-Gaming verabredet oder habt ihr euch sogar getroffen und eine Party veranstaltet? Naja, was macht der Matis mit 17?

Was habe ich gemacht, als ich so alt war wie du? Ich war damals gerade wieder zurück aus den USA. Dort war ich ja fast genau bis zu meinem 17. Geburtstag. Vermutlich Ende Juli oder erst im August nach meinem Geburtstag ging für mich, genauso wie für dich, das 12. Schuljahr in der Schule weiter. In Gaesdonck haben wir uns am Samstagabend häufig in der Primaner-Bar (für die Großen :-)) getroffen, Doppelkopf gespielt und Bier getrunken. Meistens relativ lange abends. Manchmal haben wir auch erst einen Film geschaut und haben dann noch Doppelkopf gespielt. Das war halt bei uns sehr beliebt. Video-Spiele waren jedenfalls noch nicht so verbreitet und es hatte eigentlich niemand einen eigenen Computer.

Was habe ich heute gemacht? Heute Morgen war Tanzkurs. Ja, richtig. Du lachst dich tot? Ne, es war der Tanzkurs zur Vorbereitung für den Abschlussball der Kölner Tanzschule van Hasselt im Gürzenich. Diesmal ist die Becci dran. In 2019 war ich schon einmal dabei. Da hatte die ältere Schwester von Becci ihren Abschlussball. Die ist fast genau so alt wie du. Und natürlich habe ich damals wirklich viele von deinen Altersgenossen dort getroffen, z.B. den Kimmi (so heißt er doch?) und seine Mutter; seine Mutter war damals gerade frisch von Kimmi’s Papa getrennt. Aber wir haben ein bisschen gequatscht. Dann habe ich mich ganz viel mit Eva Ritter und ein paar anderen Eltern aus der Siedlung unterhalten, deren Tochter auch bei dem Abschlussball war. Carl Richard und die Stockmänner hatten einen anderen Termin; die habe ich also an dem Abend nicht gesehen. Also, heute war Vorbereitung für den großen Ball. War ganz nett.

Weißt du noch, wie wir bei Dürener Döner (direkt neben van Hasselt) die türkische Pizza gefuttert haben. Da bin ich halt heute Morgen auch vorbei gekommen und habe ein Foto gemacht. Ja, ich weiß, die Schule war damals für dich ganz übel. Aber unsere Treffen nach der Schule waren Spitze, oder? Dürener Döner, Hans im Glück und ein paar Mal bei dem Sushi-Restaurant. Ich fands immer echt gemütlich. Und ich habe mich jedes Mal riesig gefreut, auf die Matis-Papa-Essen.

Morgen geht die Woche wieder los. Ich hoffe, es geht dir sehr gut. Liebe Grüße schickt dir dein Papa

Was für ein furioses Finale!

Lieber Matis,

hast du den Sommer im Oktober, den Wald und die Herbstlandschaft heute und gestern genossen? Ich hoffe doch sehr. Morgen hast du doch bestimmt frei. Brückentag. Was liegt an? Herbstlicher Lesetag?

Ich habe heute mehrere Spaziergänge mit dem Chewie gemacht. Der war am Wochenende bei mir, also sozusagen Jungs-Wochenende. Ich nenne ihn ja immer Snoopy. Finde ich witzig. Er auch. Snoopy, äh Chewie, ist ja noch echt jung. Aber er tobt schon gut in Bennis Fußstapfen. Gestern Abend sind wir zusammen natürlich die Benni-Runde gegangen. Bis zum Zebrastreifen vorne am Salzburger Weg und wieder zurück. Heute Morgen, dank Uhrumstellung, waren wir schon um kurz vor 8 Uhr im Wald, vor dem Frühstück. Der Snoopy flitzt wie ein Wiesel. Und so herbstliche Blätterhaufen laden ja noch mal mehr zum Flitzen und zur Hunderaserei ein. Ich weiß gar nicht, ob Benni jemals ein solches Tempo erreicht hat. Der Snoopy ist halt ganz anders. Zuhause legt der sich auch nicht einfach in die Ecke (auf die Decke), sondern rennt die ganze Zeit herum oder er sitzt und schaut ganz aufmerksam und erwartungsvoll drein. So ungefähr:

Meistens passiert ja auch auf der Straße irgendwas und das wird dann kommentiert. Da war der gute Benni viel ruhiger. Außer am Gartenzaun, da ist es offenbar umgekehrt. Naja, du erinnerst dich sicherlich noch, wie Benni am Zaun entlang gerast ist und versucht hat, die Welt oder uns oder halt die Bäume zu verteidigen. Der Snoopy hat sich heute Nachmittag einfach vor die Gartentür gesetzt (nicht gelegt, natürlich) und zugeschaut, wie gegenüber die Kinder von Micks spielten und die Eltern sich unterhielten. Eine ganze Zeit lang, ohne sich zu rühren. Erstaunlich!

Abends liegt er aber auch schon mal so rum. Wenn der Fernseher läuft. Dann könnte man meinen, der Benni ist wieder da (und hat die Lockenwickler gefunden). Schau mal:

Schon so ein bisschen Retriever-mäßig, oder? Das steckt noch in den Wänden. Der Snoopy riecht wahrscheinlich, dass er in Retriever-Hausen ist. Dann verhält er sich gleich entspannter.

Woher habe ich eigentlich den Namen Snoopy? Hierher:

Peanuts. Der Hund heißt Snoopy und ist ein „ganz großer“ Baseball-, Eishockey-, etc. Spieler. Der Junge ist Charlie Brown. Sein bester Freund heißt Linus. Aber Snoopy ist der coolste Hund der Welt.

Liebe Grüße zum Brückentag sendet dir dein Papa

Nettes Erlebnis

Lieber Matis,

wie war deine letzte Woche? Besondere Ereignisse? Wie war’s beim Taekwondo? In den Ferien ist das doch bestimmt ausgefallen, oder?

Bei mir stand Dienstag und Mittwoch Berlin auf dem Programm. Dort habe ich abends Mandanten in die Kanzlei eingeladen und wir haben erst ein paar Vorträge gehalten und dann gemütlich noch ein/zwei Gläschen Wein getrunken.

Und am Freitag habe ich drei Kollegen aus meinem Team zum Beer Tasting eingeladen. Wir hatten was zu feiern. Der eine Kollege hatte im September 1 Jahr Anwaltsjubiläum und einer geht jetzt nach mehr als 3 Jahren weg, um noch eine Doktorarbeit zu schreiben. Also, Anlässe gab es genug.

Magst du eigentlich Bier? Ich schon, wie du weißt. Und wir haben ein Craft Beer Tasting gemacht, also besondere, handwerklich hergestellte Biere, davon zwei aus Köln, einige aus Belgien und eines kam sogar aus Kanada. Ich habe Bilder für dich gemacht, die waren nämlich – bis auf eines – sehr lecker.

Die Dame kann ich nicht empfehlen. Duchesse de Bourgogne war ein „spontan-vergorenes“ Bier und schmeckte wie vergorener Apfelsaft. Die anderen waren prima. Die Dose hier unten kam aus Kanada und die Kanadier und die Amerikaner experimentieren viel mit dem IPA (Indian Pale Ale), eine Brauart, die die Engländer mal ursprünglich für die Verschiffung nach Indien gemacht haben und das deshalb, damit es die drei-monatige Seereise besser übersteht, etwas mehr Alkohol enthält. Sünner Hircus und Plümo kann ich auch sehr empfehlen.

Und wenn du jetzt wissen willst, ob wir den Abend überlebt haben. Ja, jeder hat immer nur eine halbe Flasche oder Dose bekommen. Das ging ganz gut und es wurde dabei auch viel erklärt und erzählt und deshalb hat sich das über einen längeren Zeitraum erstreckt. Sehr gemütlich. Ist jetzt vermutlich nichts, wo du mit deinen Freuden hingehen würdest. Allerdings waren zwei von meinen Mitarbeitern auch nur rund 10 Jahre älter als du. Jedenfalls zum Probieren kann ich die – bis auf eine – alle empfehlen.

Und sonst?

Diese Bild habe ich auch noch für dich gefunden. Die Aufnahme hat das James-Webb-Teleskop gemacht, der Nachfolger von dem berühmten Hubble-Teleskop. Es befindet sich aktuell rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und soll auf die Entstehung des Universums zurückblicken.

Das Bild wird „die Säulen der Schöpfung“ genannt und diese Nebel befinden sich 6.500 Lichtjahr von uns entfernt. Ein Lichtjahr ist ja die Entfernungseinheit für 9,46 Billionen Kilometer. Also, ganz schön weit weg. Vielleicht wollen wir das Thema in einem der nächsten Beiträge mal ein wenig weiter ergründen.

Jetzt wünsche ich dir erst einmal eine schöne nächste Woche! Liebe Grüße sendet dir dein Papa

Schon wieder Montag

Lieber Matis,

heute schon wieder Schule. War es schwer? Vielleicht heute Morgen, oder? Dann bist du sicherlich wieder in deine Schule eingetaucht und hast dich gefreut, deinen Freunde und anderen Mitschüler wieder zu sehen, richtig?

Wie waren die Herbstferien, haben heute sicher alle gefragt. Ich würde es natürlich auch gerne wissen. Hast du eine Reise gemacht? Vermutlich. Warst du weit weg? Italien, Griechenland, Israel? Naja, in Israel waren wir nicht in den Herbstferien zusammen. Aber es würde sich für die Herbstferien sicherlich anbieten.

Letzte Woche wurden mir im ipad Bilder von Rom angezeigt. Das liegt jetzt 7 Jahre zurück. Damals warst du 10 und hattest deinem Lateinlehrer angeboten, eine Reportage per Video über das Kollosseum zum machen. Ziemlich cool, der Matis-Reporter. Ich weiß noch, wie es erst den Speicher deiner Kamera und dann den von meinem Laptop gesprengt hat, alles voll. Deine Filme von Rom waren übrigens noch auf meinem Kanzlei-Laptop von Osborne Clarke, als ich ihn zum Wechsel im August 2018 abgegeben habe; da hat mir einer von den hilfreichen IT-Kollegen die Filme auf eine mobile Festplatte gezogen. Die folgenden Bilder habe ich gemacht.

Bei mir gabs in der letzten Woche nichts Besonderes. Die Mädels und Jungens aus Leer (genauer Nortmoor), also Lisa, Jonas, Marie und Moritz, sind alle zusammen nach Texel gefahren, ohne Eltern, versteht sich. Die haben alle einen Führerschein. Sie verbringen da jetzt ein paar Tage zusammen. Lisas neuer Hund Theo und Maries Hund sind auch dabei. Naja, sie hätten dich vielleicht mitgenommen, wenn du gewollt hättest.

Heute Abend, als ich gegen 9 Uhr die 20 Uhr-Nachrichten aus der Mediathek im ipad anschauen wollte, wurde mir dieses Foto angezeigt:

Das war vor 6 Jahren, im Oktober 2016, bei dem All-you-can-eat-Chinesen in Holtland, kurz nachdem wir dort den Opa besucht hatten. Du machst jedenfalls einen ziemlich zufriedenen Eindruck. Ich hoffe, es geht dir gut. Liebe Grüße sendet dir dein Papa

Schon richtig Herbst

Lieber Matis,

was machst du eigentlich so, bei diesem Wetter? Eigentlich ist es ja ganz gemütlich draußen. Die Blätter verfärben sich, einige fallen schon. Aber die Temperaturen sind noch richtig gemäßigt, angenehm. Als wir noch in der Krieler Straße wohnten, in dem Herbst, das muss also 2007 gewesen sein, du warst 2 Jahre alt, da haben wir bei solch einem Wetter im Park eine „Blätterschlacht“ gemacht. Wir haben einfach mit den Blätterhaufen geworfen. Das war echt lustig und du hattest damals als kleines Kind ein tolles, ansteckendes und durchdringendes Lachen. Das hat noch mehr Laune zur „Blätterschlacht“ gemacht. Wirklich genial.

Ich habe dir noch nicht erzählt, dass mein Sportgerät kaputt gegangen ist. Ich hatte Anfang August einen Unfall mit dem Rennrad. Ich bin von einem Auto angefahren worden. Mir ist eigentlich nicht passiert, aber ich bin auf mein Rad gefallen und das auf die Straße gestoßen. Die Untersuchung bei Radfieber hat ergeben, dass das Fahrrad eigentlich nicht mehr gefahren werden, weil der Rahmen für das Auge unsichtbare Brüche aufweist. Jetzt kämpfe ich gerade mit der Versicherung von der Autofahrerin, dass sie mir das Rad ersetzt. Jedenfalls habe ich aktuell kein Rennrad. Sonst wäre ich sicherlich gestern gefahren; das Wetter war ja genial.

Heute Morgen habe ich mit einem alten Mandanten von mir gesprochen. Ich habe ihn privat angerufen. Denn er ist schon pensioniert und hat aus seinem Vermögen eine Stiftung gegründet, mit der er in Afrika Schulen und Krankenhäuser baut. Ich habe ihn mal gefragt, ob jemand wie du, wenn du in gut eineinhalb Jahren dein Abitur hast, danach vielleicht mal eine freiwilliges soziales Jahr in einer seiner Einrichtungen absolvieren kann. Vielleicht fändest du das schön. Er meinte, dass er sich das durchaus vorstellen kann. Z.B. gibt es in Nigeria eine Schule, die die Stiftung betreibt. Die Lehrer können dort durchaus Unterstützung gebrauchen und würden sich sehr freuen. (Die Bilder sind nicht von ihm, aber sie illustrieren, was ich meine.)

Hättest du dazu Lust. Ein Enkel von den Bassetts hat das auch damals nach seinem Biologie-Studium gemacht. Er war zwei Jahre in Togo. Es fand es sehr anstrengend, aber er kam damals ganz begeistert zurück (auf dem Rückweg in die USA hatte er einen Zwischenstop in Deutschland und hat mich besucht). Ich glaube, dass man durch ein solches Erlebnis sehr bereichert wird. Und eines ist sicher: Du hättest auf einen Schlag vierzig kleine Fans.

Denk mal drüber nach!

Liebe Grüße sendet dir dein Papa

Die Herbstferien beginnen

Lieber Matis,

hast du das in der letzten Woche gesehen?

Die Leute bei der Nasa haben den Weltraum manipuliert!

Das ist wohl sensationell. Die haben einen Asteroiden aus seiner Umlaufbahn gestoßen, die offenbar – ohne Änderung – in ein paar Jahren eine Kollision mit der Erde bedeutet hätte. Wenn du es nicht gesehen hast, hier die Bilder:

Wenn du es nicht hier anklicken kannst, müsstest du das Video einfach auf YouTube aufrufen.

Dies ist der Beitrag in einer Tageszeitung dazu:

Bennis Jahresgedächtnis

Wie ist es dir in der letzten Woche ergangen? Hast du am Donnerstag an Benni gedacht? Bestimmt. Du hast ja ein so gutes Gedächtnis. Hier war er gerade 3 Jahre alt, Kärnten 2012 – so sieht Retriever-Heaven aus:

Ich vermisse ihn schon sehr. Als ich am Donnerstag abends (spät) nach Hause kam, bin ich erst einmal eine Benni-Runde gegangen und habe mich dabei an ihn erinnert. Das war sehr schön, aber auch sehr traurig.

Herbstferien

Was machst du in den Herbstferien? Bist du weggefahren? Nach Belgien an die Nordsee?

Ich werde nicht wegfahren können. Ich muss noch die neue Auflage des Kommentars zum ZAG fertigstellen. Du weißt ja, das ist dieses orange Buch, das ich immer in meinem Arbeitszimmer stehen hatte. In der letzten Auflage hatte es 1.110 Seiten. Das ist für meine Arbeit sehr wichtig, weil es viele lesen und dann bei mir anrufen, um beraten zu werden. Also mein Marketing für meine Tätigkeit. Zugegeben, ich muss viel Zeit in dieses Buch reininvestieren. Aber es lohnt sich. Dadurch bin ich sehr bekannt geworden. Das sichert mein Einkommen. Das kommt und kam dir ja auch zugute.

Mir macht es Spaß, dieses sogenannte wissenschaftliche Arbeiten. Ich werde im November dazu zwei Vorträge halten, einen bei der Schweizer Finanzaufsichtsbehörde, die mich dazu eingeladen hat.

Heute am Sonntag habe ich ein bisschen dran gearbeitet und auch einen Apfelkuchen aus unseren Äpfeln gebacken. Hier ein paar Bilder:

Der Opa hätte gesagt, „da kannste ‚du‘ zu sagen“. Das hat er immer gesagt, wenn ihm beim Kochen etwas gut gelungen ist. Lieber Matis, wenn du in Köln bist, komm vorbei. Es gibt noch ein paar Stücke.

Ansonsten wünsch ich dir schöne Ferien! Wo auch immer du bist.

Liebe Grüße sendet dir dein Papa

P.s.: Hast du mal deinen Kontostand angeschaut? Da müsste jetzt genug Geld darauf sein, dass du dir den Führerschein davon bezahlen kannst. LG P.

Oktoberfest und Hundetag

Lieber Matis,

ich habs wieder getan. Am Freitag war ich auf dem Oktoberfest. Mit eine zünftige Lederhos’n. Nett wars. Hab ich mir auch redlich verdient, denn ich musste mittags erst einmal bei einer Konferenz einen Vortrag halten und von denen bin ich dann abends zum Oktoberfest eingeladen worden.

Witzig fand ich, dass die Hälfte der Besucher in dem Zelt vom Hofbräuhaus in deinem Alter war.

Kannst du dir vorstellen, auf das Oktoberfest zu gehen? Naja, du wohnst ja auch nicht in München und Umgebung. Vielleicht würdest du dann auch eher auf eines der lokalen Oktoberfeste gehen und nicht auf die Theresienwiese. Das Münchner Oktoberfest ist nämlich schon echt riesig groß. Ich war natürlich geschäftlich da. Aber die Leute, mit denen ich dort war, waren echt nett.

Die Lederhose kennst du ja. Kannst du dich noch an unsere Fahrt zum Tegernsee erinnern? Mit den Stockmännern. Als Benni aus dem Bierkrug Wasser gesoffen hat. (Foto liefere ich nach) Ich glaube, das war 2013 und du warst 8 Jahre alt.

Am Wochenende waren wir in Leer. Susanne hatte ja am 19.9. Geburtstag und sie hat zum Brunch eingeladen. Gleichzeitig wollte sie den Geburtstag der Welpen von Tevje feiern. Die sind alle am 25./26.7.2021 geboren und sie hat alle Besitzer für heute Nachmittag zum Kaffee eingeladen. Hier sind Tevje (die Mama), Tebbe (von Susanne) und Chewi (unserer) zu sehen, allerdings noch beim morgendlichen Ausflug zum Kolk (der See im Acker in Nortmoor, den kennst du auch).

Der Chewi ist der unruhige Geist, der ist immer rauf und runter gesprungen vom Heuballen. Und beinahe wäre er heute mal ein bisschen geschwommen. Er hat sich jedenfalls echt weit ins Wasser reingetraut, um das Stöckchen zu holen.

Soweit der Bericht vom Wochenende und der letzten Woche. Ich wünsch dir eine schöne letzte Schulwoche vor den Herbstferien. Bestimmt stehen bei dir ein oder zwei Klausuren an, die noch vor den Ferien zu erledigen sind. Ich drücke dir die Daumen.

Liebe Grüße sendet dir dein Papa

P.s.: Nachricht auch im Login-Bereich.

Apfelernte

Lieber Matis,

ein schönes September-Wochenende geht zuende? Naja, war ein bisschen viel Regen, oder? Ich sitze hier gerade und höre Beethoven Klavier-Sonaten, gerade läuft die Nr. 8 in C-Moll mit dem Titel „Pathetique“. Eine meiner Lieblingsklaviersonaten. Nicht so deins? Ja, richtig. Oder vielleicht, doch? Ich glaube, es würde dir auch gefallen. Hat dir jedenfalls mal gefallen. Kannst ja mal reinhören.

Also, gestern war Apfelernte. Ich habe fast alle Äpfel gepflückt, die an dem Baum vor dem Haus hingen. Das war die Ausbeute, plus eine weitere Schüssel. Naja, ein paar habe ich schon gefuttert und die Äpfel mit Wurm drin oder mit Delle habe ich gekocht. Selbstgemachtes Apfelmus mit Vanillezucker und Zimt, wie bei der Omi früher. Habe ich dann eingefroren.

Natürlich habe ich die ganze Zeit gedacht, dass ich Euch einen Teil rüberbringen könnte. Würde ich sicherlich auch. Aber erstens muss ich dann befürchten, dass du dann irrational reagierst und dich verfolgt fühlst (meine Erinnerung an den 28. Juni). Und zweitens möchte ich ungern, dass deine Mama die Äpfel gleich in die Mülltonne befördert. Also, lassen wir das. Du kannst dir welche holen, wenn du das willst. Die Tür steht dir offen. Ich bring sie euch auch, wenn du oder deine Mama mir eine Nachricht zukommen lasst. So ist es wohl sinnvoller.

Anne Mick, der ich eine Schüssel voll Äpfel für ihre Familie geschenkt habe, findet sie übrigens prima. Der kleine Moritz (ich denke, er ist 6 Jahre alt, der jüngste Sohn von Anne und Stefan) ist offenbar allergisch gegen gekaufte, behandelte Äpfel. Unsere verträgt er aber und das ist doch wunderbar.

Anne Mick hat mir übrigens erzählt, während ich gestern Äpfel pflückte, dass Puttkammers ausgezogen sind. Naja, ich hatte das schon mitbekommen, weil Umzugswagen vor der Tür standen. Die Eltern von Jesko sind offenbar nach Mallorca umgezogen. Ob der Jesko auch dabei ist, weiß ich nicht. Er müsste ja jetzt in der 11. Klasse sein, war nach meiner Erinnerung ein Jahr jünger als du.

Das war das Wochenende. Morgen hat deine liebe Tante Susanne Geburtstag. Sie wird sich freuen, wenn Du ihr gratulierst.

Dann schauen wir doch mal, was die Woche uns so bringen wird.

Liebe Grüße sendet dir dein Papa

What a weekend!

Lieber Matis,

was hast Du so gemacht am Wochenende? Wart ihr in Aachen und habt den Geburtstag von der Oma gefeiert? Vermutlich.

Bei mir was es eher ein Lesewochenende. Am Samstag und am Sonntag hab ich viel gelesen. Morgens Zeitung und dann ein paar andere Sache. Musste noch meine Urlaubslektüre beenden: „A Bend in the River“ von V.S. Naipaul. Letztes Kapitel. Der Roman spielt am Fluss Kongo, der „Bend“ ist da, wo das Dampfschiff nicht mehr weiterfahren kann und wo auch der „Urwald“ beginnt.

Im Roman befindet sich dort eine fiktive Stadt, die man aber leicht als die Stadt Kisangani identifizieren kann. Der Ich-Erzähler ist indischer Abstammung, an der Ostküste Afrikas aufgewachsen, vermutlich in Kenia, und hat einen Handelsgeschäft in Kisangani gekauft, um es weiter zu betreiben. Das Ganze ist in einer tollen Sprache geschrieben und handelt vor allem von den inneren Erlebnissen des Ich-Erzählers, eingebettet in die Umbruchszeit im Kongo nach der Unabhängigkeit von den Belgiern. Ich finde sowas spannend. Als ich noch in der Schule war, habe ich ja viel mehr gelesen. U.a. auch Peter Scholl-Latour, Mord am großen Fluß. Das Buch behandelte denselben Hintergrund, die Unruhen, nachdem die Belgier aus dem Land vertrieben wurden und ein gewisser Patrice Lumumba zunächst versucht hat, das Land anzuführen. Er hatte eher sozialistische Vorstellungen und ich meine mich zu erinnern, dass er auch von der damaligen Sovietunion unterstützt wurde. Naja, er wurde dann relativ schnell umgebracht. Man sagt, dass ein damals junger Offizier der neuen kongolesischen Armee dahinter steckte, ein gewisser Joseph-Désiré Mobutu. Der wurde anfangs auch stark vom Westen, insbesondere den Amerikanern unterstützt. Mobutu hat es geschafft, die Regierung an sich zu reißen, hat versucht den Kongo afrikanischer zu machen – was ja zunächst einmal eigentlich sehr gut ist -, hatte am Anfang einige gute Ideen. Aber zusehends wurde aus seiner Regierung, was man Kleptokratie nennt. Die Herrschenden beuten das Land aus, und zwar wohl ziemlich brutal. Das Buch Bend in the River handelt auch davon und erzählt, wie der Ich-Erzähler dies weit entfernt von der Hauptstadt in Kisangani, dort wo sich der Fluss krümmt, erlebt.

Am Samstag war ich dann noch im Kasper-Theater. Ja, du hast richtig gehört. Die Becci hat dort im Orchester mitgespielt und deshalb sind wir dort hingegangen. War sehr nett. Übrigens hat da auch einer aus deiner Klasse in der Liebfrauenschule mitgespielt, Peter Thürbach heißt er nach meiner Erinnerung; ich weiß nicht, ob er noch an der LFS ist.

Zu Deinen Konzerten bin ich ja auch immer gekommen, und zwar sehr gerne. Gibt es das noch? Spielst Du noch Klavier? Du hattest ja schon Spaß daran.

Heute Nachmittag war ich am Rursee. Ich habe diesen Monat Stegdienst und muss deshalb aufpassen, dass die beiden Stege immer dem Wasserstand angepasst sind. Du erinnerst dich sicherlich, dass die im Wasser schwimmen und mit zwei Drahtseilen gehalten werden.

Danach habe ich noch eine Runde um den See gedreht mit dem Fahrrad. Eine wirklich tolle Strecke für Mountainbikes.

Das hätte dir vermutlich auch viel Spaß gemacht – wenn du dich einmal dazu durchgerungen hättest :-).

Das wars schon. Mehr gibts nicht zu berichten. Und bei dir?

Liebe Grüße sendet dir dein Papa