Osterferien

Lieber Schinski,

hier am Strand in Belgien fuhr heute Mittag ein Junge von vielleicht 15 Jahren mit seinem Waveboard über die Strandpromenade. Naja, ich habe natürlich sofort gedacht: Der Mats macht das cooler.

Fährst Du noch viel? Hast Du noch ein intaktes Waveboard? Bei Deinem vorletzten haben sich ja irgendwann die Schreiben selbständig gemacht. Weißt Du noch, wie wir zusammen durch den Stadtwald gefahren sind, Du auf dem Waveboard – oder bist du auch auf Inlinern gefahren? – und ich auf Inlinern? Es war jedenfalls nicht so einfach für mich, deinen alten Knacker-Papa, mit Dir mitzuhalten. Aber wir haben damals eine ziemlich große Runde geschafft, inklusive ein paar Runden über die Parkplätze vor dem Stadion.

Heute bin ich meine zweite Radtour an der belgischen Küste entlang gefahren. Das Wetter war ja gestern und heute traumhaft und es macht richtig Spaß, hier teilweise am Strand entlang, häufig aber auf der Straße hinter den Dünen, oder durch die kleinen Orte entlang oder in der Nähe der Küste zu fahren. Gestern ging es eine längere Strecke auch an einem Kanal entlang. Da gabe es eine Seitenstraße, auf der eigentlich keine Autos fahren – sehr gemütlich. Heute bin ich nach Norden gefahren – Blankenberge, Zeebrugge und so weiter und dann wieder zurück. Beides keine allzu langen Touren. Muss erst mal wieder in Form kommen. Hier die Beweisfotos, die ein netter Spaziergänger von mir gemacht hat:

Der Urlaub ist in diesem Jahr sehr kurz. Nur von Donnerstag bis morgen. Wir mussten ja in Köln eine angehende Abiturientin unterstützen.

Ich hoffe, Du hast Deine Osterferien genossen. Liebe Grüße sendet Dir Dein Papa

Vier Jahre, Dein Kompass

Lieber Schinski,

vier Jahre liegt es schon zurück, dass ich Dich an einem Mittwoch morgens zur Schule gebracht habe. Du hast Dich seither entwickelt, bist sicherlich zu einem engagierten jungen Mann geworden, hast Deine Ansichten von der Welt und Ideen, welche Rolle Du in dieser Welt einnehmen willst. Ich würde sie gerne erfahren, Deine Ideen und Überlegungen. Ich glaube, ich wäre begeistert von vielem, was Du sagen würdest.

Du hast einen sehr guten inneren Kompass. Den hast Du schon in der Grundschule häufiger unter Beweis gestellt, wo Deine Lehrerin lobte, dass Du Dich für die schwächeren Schüler in Deiner Klasse einsetzt und ein gutes Gefühl für ungerechte Behandlungen anderer durch Deine Mitschüler habest. Das wurde auch in Deiner jetzigen Schule, Bilingo Campus, häufiger bestätigt: Dein guter Kompass.

Was Du vielleicht noch nicht so genau weißt: Wenn man den Kompass abliest, zeigt er nicht immer wirklich zum magnetischen Nordpol. Jeder Kompass wird von metallischen Gegenständen und sonstigen Magnetfeldern in der Umgebung abgelenkt. Auf Schiffen gibt es dafür sog. Ablenkungstabellen, die besagen, um wieviel Grad man den am Kompass abgelesenen Kurs um die Ablenkung (durch die Umgebungsgegenstände) korrigieren muss, um die richtige Messung zu erhalten. Die Ablenkung kann bisweilen sehr groß sein, wenn starke Magnetfelder einwirken. Wenn man also die Ablenkung nicht berücksichtigt, können sich bei der Peilung ganz erhebliche, manchmal fatale Folgen einstellen. Das kann dazu führen, dass man das Schiff auf einen Felsen lenkt und es kentert, weil man die Ablenkung nicht einkalkuliert hat.

Achte also auf die Ablenkungen! Das ist leider das schwierigste. Die Ablenkungen kommen bisweilen als vermeintlich gut meinende Ratschläge daher. Wichtig ist, dass Du die Ursachen der anderen „Magnetfelder“ erforscht und herausfindest, ob und wie sie ablenken. Es gibt handfeste Interessen, weshalb andere Dich von Deinem Kurs ablenken wollen. Putin versucht Israel und die Türkei auf seine Seite zu ziehen, teils unter Ausnutzung wirtschaftlicher Abhängigkeiten, um einen Keil in das westliche Bündnis und die Nato zu treiben. Das nützt seinen Plänen, die Ukraine teilweise zu vereinnahmen. Das muss man wissen und in Rechnung stellen, wenn man Israels oder türkische Reaktionen zum Ukraine-Konflikt betrachtet.

Du kennst wahrscheinlich auch Beispiele aus der Schule. Andere Schüler kommen zu Dir und erzählen, dass der oder jener ein Idiot sei, nur lüge, andere verprügele oder nichts könne etc. – nur um Dich als ihren Verbündeten gegen diesen oder jenen zu gewinnen. Ich weiß, dass Du das so schon erlebt hast.

Ist nicht immer einfach, die ehrlichen und die manipulierenden Leute voneinander zu unterscheiden. Dazu braucht man viel Erfahrung und viele solcher Situationen kann man erst durchschauen, wenn man älter wird. Richtig?

Mein lieber Sohn, ich würde Dir sehr gerne helfen bei solchen Einschätzungen. Ich bin sicher, dass Du Dir viele Male schon einen väterlichen Rat gewünscht hast. Ja, ist leider alles nicht so einfach. Aber Du gewinnst selbst eine ganze Menge Erfahrung und wirst älter. Ich glaube fest daran, dass Dein Kompass recht robust ist und dass Du die Ablenkungen nach und nach erkennst und bei Deiner Richtungsfindung immer zutreffender berücksichtigt.

Dein Papa hat Dich sehr lieb! Ich wünsche Dir frohe Ostern!!

P.s.: Hier ein paar Bilder vom Rursee von diesem Wochenende:

Ocean Race

Hey Schinski,

hier noch ein bisschen Ocean Race für die Ferienunterhaltung (sollst ja nicht die ganze Zeit vorm Laptop sitzen, aber dies ist mal was Anderes) – schau Dir das mal an:

Sowas ist schon wirklich cool. 2.500 Kilometer Entfernung vom nächsten Festland und dann mit 34 Knoten (68 km/h) auf dem Wasser unterwegs.

Liebe Grüße von Papa

Segeln ist echt cool

Lieber Schinski,

heute Morgen um 7:20 Uhr unserer Zeit hat der Profisegler Boris Herrmann mit seiner Crew und dem Schiff „Malizia“ eine 34 Tage dauernde Riesentour hinter sich gebracht. Vom spanischen Alicante erst nach Süden und dann ostwärts über Cap Hoorn bis Brasilien; dies ist deutlich mehr als die halbe Erdumseglung, aber eben im Süden. Hier ist ein kurzer Bericht über n-tv, den ich am besten fand, weil mit Video und guten Erläuterungen:

https://www.n-tv.de/sport/Boris-Herrmann-gewinnt-Koenigsetappe-um-Kap-Hoorn-article24028468.html

Dies ist nur eine Screenshot des Videos.

Da war das gestrige Kranen des Wasserkämpfers deutlich weniger spektakulär, wenn auch sehr schön. Erst ein wenig regnerisch, aber dann hat alles wie am Schnürrchen funktioniert und das bei frischen Temperaturen, aber auch ein wenig Sonne.

Ich bin immer wieder begeistert, wenn das Boot so im Wasser liegt, mit dem spitzen Bug voraus. Let the sailing begin!!!

Was machst du so in den Osterferien? Irgendwas besonderes geplant?

Liebe Grüße schickt Dir zum Ferienbeginn Dein Papa

Frühling könnte sonniger um die Ecke biegen, meine ich.

Lieber Matis,

bisschen viel Regen, oder? Heute Mittag nach der Kirche waren Chewie und ich auf den Feldern. Naja, ich hatte einen großen Regenschirm dabei. Chewie fand den Regen nicht so schlimm. Hat uns aber trotzdem beiden gut getan. Dennoch: Es könnte ein bisschen weniger regnen.

Ist ein ziemlicher Feger der kleine Chewie. Also, in punkto Beschleunigung hätte Benni gegen ihn keine Schnitte gehabt. Ich glaube auch, dass Chewie (alias Snoopy) deutlich mehr Ausdauer hat als Benni. Unser lieber Benni hatte halt andere Qualitäten – der Heil- und Hütehund.

Was gibt’s sonst noch? Hast du mein Schild bekommen? Besser: Meine Einladung?

Naja, meld ich. Meine Telefonnummer hast du ja; sonst ist sie hier auf der Internetseite auch im Impressum. Am Samstag habe ich 12:30h Krantermin für den Wasserkämpfer. Da kann ich einen erfahrenen Seemann zur Unterstützung gebrauchen. Ich würde mich freuen.

Zum Abschluss noch einen netten Spruch, den ich in dieser Woche gefunden habe:

Zum Wochenstart sendet Dir liebe Grüße Dein Papa

Sei ungehorsam!

Lieber Matis,

was hältst du davon? Hast du nicht eigentlich gelernt, dass es besser ist, „die Regeln“ zu befolgen, damit du dir Ärger ersparst. Der Mechanismus ist tatsächlich korrekt, heißt aber nicht, dass es sich nicht manchmal lohnen würde, Ärger zu riskieren.

Ihr habt in der Schule von Martin Luther King gehört und, ich glaube, auch viel über ihn gelesen. Für die Beendigung der Rassentrennung und Rassendiskriminierung in den USA hat er sehr viel Ärger in Kauf genommen und wurde am Ende dafür auch ermordet. Civil Disobedience nennt man das und beinhaltet ein Eintreten für höhere Rechte und dabei ein kalkuliertes Abweichen von der einfachen „Ruhe“ und der sogenannten „bürgerlichen Pflichterfüllung“.

Es gibt ganz viele Beispiele für solch einen Ungehorsam, der kurz- und mittelfristig zu erheblichem Bequemlichkeitsverlust (Drangsalierung, Gefängnis, Verfolgung, sogar in einzelnen, ganz schlimmen Fällen zur Ermordung) führt, der aber langfristig ein ganzes Land (die USA) in ein neues Zeitalter führen kann; die Schwarzen in den USA sind nach wie vor nicht vollständig gleichgestellt, aber es geht ihnen deutlich, deutlich besser als noch vor 60 Jahren.

Iran ist ein ähnliches Beispiel; die Frauen, die dort für ihr Recht auf Gleichstellung, Zulassung zu Bildung, Zulassung zu Berufen kämpfen, nehmen extreme Verfolgung und Misshandlungen in Kauf. Viele von ihnen tun es im Grunde für nachfolgende Generationen, denn viele von ihnen nehmen selbst Folter, Gefängnis und dort Ermordung oder Hinrichtung durch den Staat in Kauf.

Es gibt auch Beispiele, die nicht ganz so brutal verlaufen: Vielleicht ist Greta Thunberg und ihr Eintreten zur Verhinderung des Klimawandels und zur Sicherung der Erde für die nächste Generation auch so ein Beispiel. Sie hat immerhin in Kauf genommen, dass sie Schulunterricht ausfallen lassen musste und damit sicherlich auch einige schwedische Gesetze verletzt. Sie ist übrigens genau 2 Jahre älter als du, also fast genau so alt wie du – aber ganz schön entschlossen!

Gibt es für dich auch solche Ziele, für die du eintreten würdest und für die du auch Ungehorsam in Kauf nehmen würdest? Fridays for Future liegt dir ja auch sehr am Herzen. Was noch?

Liebe Grüße schickt dir zum Wochenende dein Papa

SVB, SNP, CH etc.

Lieber Schinski,

freust Du Dich auch immer über Abkürzungen, die irgendwie Insidertum kennzeichnen sollen und die natürlich (!) jeder Insider sofort versteht, die aber andere am besten sprachlich auf das Abstellgleis stellen sollen? Willkommen zu „Sprache als Herrschaftsinstrument“. Kannst Du ja mal drüber nachdenken. Das ist aber natürlich nicht mein Ziel; deshalb hier die Auflösung:

SVB steht für Silicon Valley Bank. Das war ein Thema am Wochenende.

Kurzer Rückblick: Natürlich kannst Du Dich nur noch vage daran erinnern, dass wir im Jahr 2008 mal den Frederik in Toulouse besucht haben. War eine echt nette Reise und wir haben uns die Herstellung des Airbus 380 angeschaut. (so groß warst du damals:)

Das ist auch ein Bild aus der Abteilung „Matis und Papa Quatsch“. Wir haben in der Küche ein Netz aus Frischhaltefolie gewebt. Ziemlich coole Idee, oder?

An dem Wochenende kam eine Nachricht durch die Presse (ich habe das an irgendeinem Zeitungskiosk damals gesehen), die die Welt erschütterte. Die Lehman Brothers wurden insolvent. Lehman Brothers war eine große Bank in den USA, die im großen Stil Geld ausgeliehen hatte – das ist für Banken normal – und sonstwie spekuliert hatte, was sich als faul entpuppte. In der Folge sind einige Banken in den USA vor allem wegen fauler Immobilienkredite, die sie in großem Stil an Privatleute ausgegeben hatten, in schwere Not geraten. In Deutschland hatte das erhebliche Folgewirkungen, weil das weltweite Bankensystem sehr eng verflochten ist. In Deutschland geriet z.B. die (ansonsten) hochrenommierte und bodenständige Industriekreditbank in Düsseldorf in große Not, weil sie jede Menge von solchen Krediten (als Investition) gekauft hatte. Deren Vorstand der Industriekreditbank bekam später vom Oberlandesgericht Düsseldorf mitgeteilt, dass es eine Veruntreuung des Vermögens der Bank sei, in Dinge zu investieren, die man gar nicht verstehen könne. Ein richtiger Banken-Tsunami damals.

Naja, am Freitag wurde die Silicon Valley Bank unter US-staatliches Kuratel gestellt, weil man einen Bank-Run befürchtete (der aber schon eingesetzt hatte).

Was ist ein Bank-Run? Anleger ziehen ihr Geld ab und geben es einer anderen Bank oder investieren es sonstwo. Warum machen sie das? Du hast wahrscheinlich in der Presse gelesen, dass die Staatsbanken in den letzten Monaten die Leitzinsen stark erhöht haben. Am Anfang des letzten Jahres herrschte noch überwiegend der Negativzins auf Einlagen der Banken bei der Staatsbank. Jetzt bekommt eine Bank für ihre Zentralbankeinlagen satte 0,25% und in den USA noch mehr. Das führt dazu, dass viele Banken auch Anlegern jetzt höhere Zinsen anbieten. Und da konkurrieren natürlich die Angebote. Wenn man vor 12 Monaten als Bank noch Sparzinsen von 0,02 % anbieten konnte, müssen es jetzt halt 1,00-2,00% sein. Die Banken, die die höchsten Zinsen anbieten, bekommen das meiste Geld von Anlegern. Das dumme ist, wenn einzelne Banken viel Geld zu einem sehr niedrigen Zins und dann auch noch langfristig ausgeliehen haben (das sind dann ihre Einnahmen), können sie den Anlegern nicht so hohe Zinsen zahlen (das sind dann ihre Ausgaben), wenn sie selbst noch ein bisschen Gewinn machen wollen (Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben). Das ist bei der SVB der Fall, weshalb ganz viele Anleger entschieden haben, ihr Geld bei anderen Banken anzulegen, die mehr anbieten. Das ist die erste Stufe des „Bank-Run“, also die Anleger suchen sich das bessere Konkurrenzangebot. Dumm ist nur, wenn dadurch eine Panik entsteht, weil andere Anleger plötzlich denken, dass die Bank, bei der das Geld abwandert, dadurch unsicher wird und in Schwierigkeiten gerät. Dann ziehen sie – koste es was es wolle – ihr Geld bei der (vermeintlich) in Gefahr geratenen Bank ab. Das ist die zweite Stufe des Bank-Run und die ist gefährlich. Das ist bei der SVB der Fall. Übrigens gab es in Köln ein sehr unrühmliches Vorbild: Die Herstatt-Krise im Jahr 1970. Da ist das so ähnlich auch passiert. Die zweite Stufe des Bank-Run kann auch für die gesamte Volkswirtschaft gefährlich werden, weil dann nämlich eine Bank im Grunde sofort in die Gefahr der Illiquidität gerät (sie hat halt kein Geld mehr, um alles auszuzahlen). Wenn dann noch eine Panik in der Gesamtbevölkerung ausbricht, dass „alle Banken unsicher sind“ (3. Stufe), dann ist das der Super-Gau. Das will die US-Staatsaufsicht jetzt vermeiden und wir können nur hoffen, dass das gelingt, denn – wie gesagt – das weltweite Bankennetz ist verwoben und Erschütterungen in den USA haben auch in Europa erhebliche Folgen. Hast Du das verstanden? Ist nicht ganz einfach.

Die nächste Abkürzung „SNP“ steht für Snoopy oder Chewie. Der war am Wochenende im Lärchenweg und hat Benni’s Lager ein wenig gefüllt:

Und die letzte Abkürzung CH steht für Calvin & Hobbes. Neueste Erlebnisse von Calvin & Hobbes. Finde ich immer wieder echt knuffig. See for yourself:

#1 kann ich nicht zur Nachahmung empfehlen.

Liebe Grüße für die nächste Woche sendet Dir Dein Papa

Was willst du eigentlich werden, wenn du mal groß bist?

Lieber Schinski,

wie findest du die Frage? Mich hat sie als Kind herausgefordert und ich habe mir tolle Sachen ausgedacht. Tiefseeforscher, wollte ich in der Grundschule werden, Pfarrer in der Unterstufe des Gymnasiums, später Profi-Schwimmer und dann in der Oberstufe Diplomat und so weiter.

Je älter ich wurde, desto mehr hat mich die Frage genervt. Als ich so alt war wie du, fühlte ich mich schon groß. Also, die Frage nach dem „was willst du werden“ habe ich zwar immer noch brav mit irgendwas beantwortet, aber innerlich gedacht: „ich bin“ (jetzt erstmal Schüler, dann Student und dann irgendwas).

Ist heute ein guter Tag, um mal über Role Models nachdenken? Ich habe im Login-Bereich dazu ein paar Gedanken aufgeschrieben.

Liebe Grüße sendet dir zum Wochenende dein Papa

Kurzes Hallo

Lieber Mats,

gestern, ja am 24. Februar, war dein Namenstag. Meiner auch. Omi hat uns früher immer zwei Tafeln Schokolade zum Namenstag geschickt. Erinnerst du dich noch? Diesmal hat sie mir per Whatsapp gratuliert; dir nicht, mangels Kontaktdaten. Naja.

Wie war Karneval für dich? Du bist wahrscheinlich geflohen. Wohin? Früher sind wir mal Ski fahren gegangen oder an die belgische Küste gefahren. Was hast du gemacht? Videogames? Gelesen? Fernsehen?

Von mir hast du ja schon gelesen, dass ich hier war und kein Karneval gefeiert habe. Am Dienstag dann kam eine alte Bekannte um die Ecke; sie hatte den bezaubernden Namen Corona (die Krone). Naja, war keine Krönung. Dienstagabend 39 Fieber bis Donnerstagmittag durchgehend. Donnerstag abends dann war das Fieber plötzlich weg. Schon erstaunlich. Ging es mir sehr schlecht? Naja, Fieber ist unangenehm. Ich habe mich echt schlapp gefühlt, auch jetzt noch, zwei Tage später. Und immer dieser Husten; aber der war deutlich weniger intensiv als damals in 2020, als ich das erste Mal diese Krankheit hatte. So richtig schlimm war es also nicht. Heute Morgen war der Test sogar negativ. Bin heute Mittag wieder ganz normal Einkaufen gegangen. Jetzt wieder Kräfte gewinnen.

Beschäftigen dich die Jahrestage? 24.2. Ukraine. 27.2. Auszug aus dem Lärchenweg. Mich schon.

Melde mich am Wochenende nochmal. Liebe Grüße erst einmal von Deinem Papa

… alle Jläser huh

Lieber Schinski,

was ist dein Lieblingslied im Karneval? Irgendwas von Kasalla? Die findest du doch auch toll, oder?

Weißt du, dass das Lied „alle Jläser huh“ von deinen beiden Opas handelt? Schau dir mal den Text im Internet an. Hier isser:

Ich wööd su jään met Dir eine drinke jonn (eo eo)
Et jöv su vill ze verzälle (eo eo)
Et letzte Mol is iewig her
Doch dinge Platz he an d′r Thek
Dä bliev för immer leer

Doch ich jläuv daran, dat du uns he sühs (eo eo)
Und ich dräum davun datt du bei uns bes (eo eo)
Doröm hävve mir die Jläser dohin wo die Engel sin
Denn do bes du, luurs uns zo
Doröm alle Jläser huh

Mein Papa, den du Opi genannt hast, hat es geliebt, an der Theke zu sitzen und „vill ze verzälle“ han. Darum heben wir die Gläser dahin, wo die Engel sin. Denn do bis du un luurs uns zo.

Was hältst du davon? Mein Papa war ein echt lebenslustiger Mensch, besonders im Karneval. Und – soviel ich gehört habe – dein Opa Ferdinand (dessen Namen du ja trägst) war auch so; er war auch ein sehr geselliger und lustiger Mensch.

Bei solchen Gelegenheiten denke ich häufig an meinen Papa. Wo viele Menschen zusammen waren, da war er mitten drin. In der letzten Woche gab es wieder eine solche Gelegenheit; wir waren in der lachenden KölnArena. Hast du das schon einmal erlebt? Es treten dort die ganzen grandiosen Karnevalsbands auf, die Kölle zu bieten hat. Ein Rausch der Karnevalslieder und die Texte werden zum Mitsingen auf dem Stadion-Bildschirm eingeblendet.

Und wenn du dich erinnerst, war mein Kostüm (s.u., auf dem linken Foto das sind natürlich die Brings) eine Erinnerung an Matis. Die rot-weiße Zipfelmütze hast du in der Grundschule bei einem Schulumzug getragen. Außerdem passt sie prima zu unserem Foto vom Februar 2008 (das ich für den Karneval auf den Titel des Blogs gestellt habe). Das Kostüm heißt übrigens „Where is Wally“; das ist ein Wimmelbuch, wie du sie als kleiner Junge so geliebt hast.

Liebe Grüße zum Karnevalswochenende schickt dir dein Papa

P.s.: Ich habe dir noch einen Beitrag im Login-Bereich geschrieben. LG P.

Gestern Abend noch Helge Schneider in der Philharmonie. Hätte dir auch gefallen.