Lieber Matis,
morgen bringen wir die Miri zum Flughafen. Sie hat dann eine 36-stündige Reise bis Osttimor vor sich. Ich hatte dir neulich (Mitte Juli) mal ihren Osttimor–Blog hier als Link eingestellt. Hier isser:
https://aufderanderenseitederwelt.webador.de/
Für ihre Schwester und für ihre Mutter wird der Abschied echt hart sein. Leider ist es aber manchmal so. Die Miriam hatte sich das FSJ in Osttimor so vorgenommen und jetzt wird sie es auch durchziehen. Sie wird dort an einer Schule für jüngere Kinder Assistant-Teacher werden und Englisch unterrichten. Das wird sicherlich sehr verdienstvoll sein.
Aber, ob es dort so schön werden wird, wie sie sich das vorgestellt hat, wissen wir nicht. Es kann sein, dass sie oft Heimweh haben wird. Sie wird sicherlich ihre Kölner Umgebung, ihre Freunde, die Schule und vermutlich auch die Annehmlichkeiten, die man hier in Deutschland so hat, vermissen. Denn Osttimor ist ein Entwicklungsland.
Aber ich bin sicher, dass sie trotzdem begeistert zurückkehren wird, sie wird dort unheimlich viel Neues erleben und auch irgendwie damit zurecht kommen (müssen und lernen). Das wird sicherlich nicht immer ganz einfach sein. In jedem Fall aber wird sie später viel darüber zu erzählen haben.
Ich habe ihr heute zwei kleine Memorabilia von Köln besorgt. Ein Armband mit einem kleinen Kölner Dom dran und ein T-Shirt mit dem Dom drauf. Das hilft in der Ferne. (Ich hatte Dir was Ähnliches – echt cooles T-Shirt und echt colles Sweatshirt – damals für Deine Israel-Reise besorgt und vor die Tür in der Raschdorffstraße gestellt – ist nie bei Dir angekommen, ich weiß – und Du weißt auch schon).
So ein Auslandsjahr ist extrem wertvoll. Mein Aufenthalt in USA liegt ja jetzt schon über 40 Jahre zurück, aber ich denke immer noch viel daran. Geblieben sind bei mir vor allem die tollen Erinnerungen mit der Bassett-Familie.
Vielleicht willst du ja sowas auch nach deinem Abitur machen. Kannst ja mal drüber nachdenken.
Erst mal wünsche ich dir ein schönes Wochenende! Liebe Grüße sendet dir dein Papa