Väteraufbruch für Kinder

Lieber Schinski,

heute war Kölner Mitgliederversammlung im Väteraufbruch für Kinder. Ich bin ja seit 2019 in dem Verein Mitglied. Viele sehr engagierte Väter und Mütter. Ja, fast die Hälfte der Mitglieder sind Frauen. Deshalb hat man auch beschlossen, die Website unter dem Namen „Eltern bleiben“ zu führen.

Es hilft mir zu sehen, dass es noch so viele andere Betroffene gibt. Uns vereint der Schmerz und die Sorge, dass unsere Kinder durch die Entfremdung großen Schaden erleiden. Ein Vater, der es mithilfe des Gerichts geschafft hatte, seine Ex-Frau davon zu überzeugen, dass seine 8-jährige Tochter die Hälfte ihrer Zeit mit ihm verbringen darf, sagte heute: „Ich bin sehr froh, dass meine Tochter nicht ein Fall für Psychotherapeuten geworden ist, weil ihre Eltern sich nicht einigen können.“

Aber es gibt auch die finsteren Fälle: ein anderer Vater hatte seit 4 Jahren seine zwei Kinder nicht gesehen. Oder die Mutter, die zu ihrem Sohn nach 8 Jahren wieder Kontakt erhielt, als er schon im Studium war. Trägt er / trägt sie daran eine Schuld? Irgendwie ist alles ursächlich. Naja, man könnte vielleicht feststellen – das habe ich natürlich nicht getan -, dass die beiden sich mit ihren Ehepartnern so verkracht haben, dass diese an ihnen Rache üben mussten / wollten. Aber ist das würdig, gerecht, menschlich, die Rache über die Kinder zu verüben? (Ist Rache überhaupt würdig, gerecht, menschlich?) Darum geht es aber hier nicht und nicht beim Verein Väteraufbruch. Da steht die Eltern-Kind-Beziehung im Mittelpunkt. Diese als Gegenstand von Erpressung oder Rache einzusetzen, kommt sicherlich nur seelisch sehr kranken oder sehr verwirrten Menschen in den Sinn.

Du wirst das eines Tages erkennen.

Dein Papa hat Dich sehr lieb!