Benni fehlt uns, Papa Bassett auch

Lieber Matis, das war ein harter Tag gestern. Aber Du kannst sicher sein: Benni wollte nicht mehr. Er hat sich auf dem Weg zum Tierarzt nicht mehr bewegt. Und vorher zuhause, hatte er noch ein wenig lustlos auf den Putenstreifen herumgekaut. Er hat den ganzen Tag sonst nichts gefressen. Er lag einfach da auf seinem Kissen. Benni hat mit seinem ganzen Verhalten klar gemacht, dass er in Frieden gehen will.

Das ist unheimlich traurig. Ich bin gestern Abend und heute Abend nach Hause gekommen und das Haus war leer. Er fehlt mir sehr. Selbst in seiner Gebrechlichkeit war er zuletzt noch ein lieber und für mich unheimlich wertvoller Gefährte.

Was für ein toller Hund. So ein Hund, der in allen Menschen nur Freunde und das Gute sieht, ist etwas ganz Besonderes und ein wunderbares Vorbild. Der so lieb zu allen ist. Und immer Hunger hat :-). Wir können wirklich dankbar sein, dass er 12 Jahre bei uns war. Wir hatten so viele wunderschöne Erlebnisse mit Benni. Das Bild oben im Blog, das Dich eben begrüßt hat, habe ich in den letzten Tagen wiedergefunden; es stammt aus Österreich aus 2012. Da waren wir am Katschberg und Benni ist in dieses gelb blühende Paradies gelaufen. Noch ein Foto zeigt das Retriever-Glück nach langer Wanderung:

Es gibt so viele wunderschöne Erinnerungen und ich bin sehr dankbar, dass wir Benni hatten.

Papa Bassett

Am Dienstagabend erreichte mich die Nachricht, dass kurz zuvor Papa Bassett sich verabschiedet hatte. Er ist am 21. September 97 Jahre alt geworden. Und er wollte nicht mehr bleiben, so sagt seine älteste Tochter. Seine altes Herz hat an dem Morgen aufgehört zu schlagen.

Ich war zunächst sehr getroffen von der Nachricht. Du weißt, dass die beiden, Mama und Papa Bassett, mich sozusagen adoptiert haben. Sie haben mich immer als „dear 4th son“ angeschrieben. Und ich wußte, dass die beiden sehr alt sind / waren und unheimlich gebrechlich. Vor gut einem Jahr durfte ich noch zusammen mit deren Kindern und Enkelkindern ihnen am 1. Mai zum 75. Hochzeitstag gratulieren.

Erinnerst Du Dich noch, wie wir in 2010 dort zu Besuch waren und Du mit Papa Bassett auf dem Trecker gefahren bist?

Da ist auch noch dieses Gruppenbild entstanden. Denn wenn sie mich als ihren 4th son adoptiert haben, dann sind sie ja auch Deine Großeltern. Bei jedem Telefonat in den letzten Jahren hat Mum Bassett immer gefragt: „How is my little boy?“ Und sie meinte Dich damit und ich habe dann zuletzt immer gesagt, dass der „little boy“ gar nicht mehr so „little“ ist.

Der Papa Bassett war wirklich ein wunderbarer Mensch. Einer der liebsten und lautersten Menschen, die ich jemals kennen gelernt habe. Er war tief gläubig und man hatte immer das Gefühl, dass er allen Menschen die Gnade Gottes und die Wunder der göttlichen Schöpfung bei Spaziergängen in der Natur, auf seiner Farm, beim gemeinsamen Essen, in der Schule als Schuldirektor und bei den gemeinsamen Reisen zeigen und weitergeben wollte.

Und die beiden, Mum and Dad Bassett, waren immer so lieb miteinander. Ich war jedes Mal ganz gerührt, wenn ich sie getroffen habe.

Zuletzt leider in 2014, als ich zu Thanksgiving für ein paar Tage nach Iowa geflogen bin. Thanksgiving nicht ohne Grund, weil ich unendlich dankbar bin, solche Menschen und insbesondere den Papa Bassett kennen gelernt zu haben und als Teil meines Lebens zu wissen. Ich wäre gerne noch einmal hingefahren und hätte sie gerne noch einmal umarmt. Ich denke jeden Tag an ihn und die beiden. Ich habe deren Foto in meinem Kleiderschrank liegen und jeden Morgen, wenn ich mich umziehe, sehe ich das Bild. Das wird auch so bleiben.

Ich habe Dich sehr lieb! Dein Papa