Letzte Woche vor Weihnachten

Lieber Matis,

wie geht es dir? Du liest dies hier im Blog. Jede Woche schreibe ich hier Nachrichten für dich. Ich mache das gerne. Es gibt mir das Gefühl, dass ich etwas Gutes für dich tue. Dir das Gefühl gebe, dass dein Papa immer für dich da ist. So wie ich es dir damals an der Schule gesagt habe, als wir uns am 8. März 2019 vor deiner Schule kurz gesprochen haben. Komme was wolle.

Ich habe damals nicht geahnt, was kommt. Ich habe deine Mutter damals anders eingeschätzt. Mich schwer getäuscht. Ich habe immer gedacht, sie will nur Gutes für dich. Dass sie zu schwerster Misshandlung fähig ist, hätte ich nicht gedacht.

Man muss Menschen wohl erst in Extremsituationen erleben, um sie richtig kennen zu lernen. Niemand muss ein Held sein. Das verlangt niemand. Aber in einer Situation eigener schwerer Verletztheit, etwas Gutes für sein Kind zu wollen, das zeigt die wahren Einstellungen und Gefühle. Auch da gibt es bisweilen eine Abwägung: Wenn es um das eigene Leben geht und vielleicht eine kleine Beeinträchtigung für das Kind, dann lässt sich das hinnehmen.

Aber das eigene Ego gegen vielleicht unheilbare Verletzungen des Kindes aufzuwiegen, das zeigt dir das wahre „ich“ deiner Mutter. Denn worum geht es ihr? Sie will selbst nichts mehr mit mir zu tun haben. Ist das eigentlich richtig? Nein, natürlich nicht. Ich habe hier handfeste Beweise mit Videoaufzeichnungen, dass sie mich Anfang September 2020 hier an der Haustür angeschrien hat, weil sie eifersüchtig war auf vielleicht eine andere Frau. Das gleiche einen Tag später, als ich ihr den Teppich in der Raschdorffstraße vorbeibrachte. Sie wollte zu mir zurück, wieder mit mir zusammen sein. Die Beweise sind klar.

Also, aus Eifersucht hat deine Mutter dir den Papa vorenthalten. Hat mich vor dir schlecht gemacht, mit unzähligen Lügen, so dass du irgendwann dicht gemacht hast und nichts mehr hören wolltest.

Du schweigst. Ich kann dich verstehen. Dein Schweigen ist dein einziger Schutz gegen das Ungeheuerliche, gegen das für dich Erdrückende. Deine Mutter schneidet einen Teil aus dir raus. Mit einer riesigen blutgetränkten Machete. Sie, deine Mutter, die du eigentlich lieben möchtest, die du sogar beschützen möchtest, weil du das Gefühl hast, dass es ihr wirklich nicht gut ging in dieser Beziehung. Diese Mutter misshandelt dich. Sie stellt ihr eigenes Wohlbefinden weit über deines.

Du bist der Tapfere, der einstecken muss, damit es deiner Mutter vermeintlich gut geht. Du schweigst. Du leidest. Du bist 17 Jahre alt und hast Dinge erlebt, die selbst einen erwachsenen Menschen schwer beschädigen würden.

Es tut mir so leid. Ich habe dich lieb. Dein Papa