Lieber Matis, das war eine harte Woche für Dich. Am Montag hast Du Dich schweren Herzens von Benni verabschiedet und am Mittwoch war das Realität: Benni ist nicht mehr bei uns. Mir geht es genauso. Das war wirklich ein schwerer Abschied. Wir hatten ihn so lieb gewonnen als Teil unseres Lebens und jetzt ist er nicht mehr da. Das ist hart … für uns.
Aber wir wissen auch: Benni konnte sich zuletzt kaum noch auf den Beinen halten. Er wollte nicht mehr aufstehen. Er wollte vor allem schlafen, in Ruhe gelassen werden. Vielleicht wollte er einfach in Ruhe gehen. Mir kam das wirklich so vor.
Und wir? Wir stehen jetzt alleine da. Vermissen ihn. Ich vermisse ihn sehr. Das Haus ist leer. Ich gehe alleine durch den Wald … fast sinnlos? Nein, natürlich nicht.
Ich glaube, es hilft sehr, wenn man sich in Dankbarkeit erinnert. Ich bin wirklich glücklich, dass wir Benni so lange Zeit bei uns hatten. Ich habe heute die ganzen Benni-Fotos durchstöbert, die sich über die letzten 12 Jahre angesammelt haben. Oft habe ich schmunzeln müssen, über den Guten. Es war so eine schöne Zeit mit ihm, bei den Wanderungen, zu Hause, wenn wir durch den Wald spaziert sind, im Garten.
Ich bin sehr froh, dass wir ihn hatten. So, wie ich auch dankbar bin, dass wir beide, Du und ich, so viele Jahre eine schöne Zeit miteinander verbracht haben (und hoffentlich bald wieder Zeit miteinander verbringen werden). So, wie ich auch in Dankbarkeit an die Zeit mit meinem Vater oder mit Papa Bassett zurückdenke, oder mit Tante Marlies oder mit Onkel Eberhard. Sie alle sind uns sehr, sehr wichtige Menschen geworden. Auch wenn es eigentlich immer zu früh war – ist es das nicht immer? – , dass sie gegangen sind, dann bin ich doch wirklich sehr dankbar, dass ich sie gekannt habe und dass sie meinen Weg ein gutes Stück mitgegangen sind, dass ich von allen ein bisschen lernen konnte, sie mich und uns unterstützt haben.
Bei allen (jedenfalls bei den genannten Menschen) wünschte ich, dass ich Ihnen noch ein wenig mehr hätte zurückgeben können. Mehr meiner Zeit und meiner Aufmerksamkeit. Vielleicht gibt es dabei eine Art Generationenvertrag, bei dem die jüngeren Generationen die empfangene Zuneigung und die Wohltaten aus Dankbarkeit an die nächste Generation weitergeben. Ich stelle mir das so vor. Als Kind bleibt einem ja fast keine andere Wahl. Was meinst Du dazu?
Ich habe Dich sehr lieb! Dein Papa